Zerschlagen (31.10.2025)

Du hast mich zerschlagen.

Zerquetscht. Wie eine Blume, die noch so viel hätte wachsen können. Du hast mich zertreten. Du hast es nicht aus Versehen getan. Und mich einmal zu zertreten hat dir nicht gereicht.

Dein Handeln schrie nach Aggression, aber alles, was du tatest, war mir in die Augen zu schauen und mich anzugrinsen. Dein bösartiges Grinsen verfolgt mich. Und braune Augen, die nicht blinzeln.

Höre ich irgendwo deinen Namen, zucke ich mit dem Kopf. Manchmal schießt Blut in meine Fingerspitzen. Ich kann es nicht kontrollieren.

Und als wir uns das letzte Mal begegnet sind und du mich vor allen Augen angesprochen hast, musste ich den Reflex unterdrücken. Immer wieder. Das wusstest du. Denn du wolltest mich so sehen.

Den Namen, den ich einst so liebte. Er ist für immer überschrieben. Und all die Jahre, in denen ich meinen Verstand benebelte, um mich nicht an dich erinnern zu können. Sie gehören nicht zu mir.

Mich zu verlieren, war der einzige Weg, dich von mir wegzustoßen. Nicht den Verstand über alles zu verlieren, was du mir angetan hast. Weil ich alle Erinnerungen darüber verloren habe.

Ich blicke auf mein halbes Leben und kann mich darin nicht wiedererkennen. Ich suchte immer neue Wege, um vor dir wegzurennen, aber ich konnte nie entkommen.

Denn in Wahrheit ist es nicht dein Name, den ich nicht mehr sagen kann. Nicht dein Gesicht, in das ich nicht mehr gucken kann. Es ist mein eigenes. Denn… du hast mich zerschlagen.

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